Hauptanliegen der GDL ist es, die beruflichen, sozialen, wirtschaftlichen, rechtlichen und ökologischen Interessen ihrer Mitglieder zu wahren und zu fördern (Satzung
der GDL, § 2, Abs.2). Daraus ergeben sich folgende Ziele:
Sicherung von Arbeitsplätzen:
Die GDL will Arbeitsplätze in Schienenverkehrsunternehmen dauerhaft sichern und neue Arbeitsplätze schaffen. Die Sanierung des DB Konzerns darf nicht allein auf dem Rücken
der Eisenbahner ausgetragen werden. In den vergangenen Jahren hat bereits ein immenser Stellenabbau bei der Deutschen Bahn stattgefunden. So sind seit der Bahnreform mehr als 200 000 Arbeitsplätze
bei der DB AG wegrationalisiert worden. Mit dem Tarifergebnis vom Dezember 2004 haben die Eisenbahner ihren Sanierungsbeitrag für den DB Konzern von 5,5 Prozent geleistet. Nun liegt es am Management,
mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen und damit vorhandenen Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen.
Im Jahr 2002 erfolgte in der tarifpolitischen Ausrichtung der GDL eine Wende. Seitdem hat sie in Eisenbahnverkehrsunternehmen außerdem des DB Konzerns ständig das
Tarifniveau erhöht und damit den Wettbewerbsvorteil dieser Unternehmen begrenzt. Wettbewerb im Eisenbahnverkehr darf nicht ausschließlich auf dem Lohnniveau der Mitarbeiter stattfinden. Darüber
hinaus hat die GDL zahlreiche Eisenbahnverkehrsunternehmen überhaupt erst tarifiert. Damit wurden die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten gesichert und auch maßgeblich verbessert. Das
ist tarifpolitisch die richtige Antwort auf die Liberalisierung des Eisenbahnverkehrsmarktes. Nun gilt es, dafür zu sorgen, dass nicht andere Gewerkschaften weiterhin Tarife weit unterhalb des
DB-Niveaus abschließen. Das Fahrpersonal hat nur eine Lobby: die GDL!
Wettbewerbsfähigkeit der Schiene verbessern:
Die Bahnunternehmen sind im Verkehrsmarkt gegenüber der Straße benachteiligt. Sie werden durch Mehrwert-, Mineralöl- und Ökosteuer gegenüber anderen Verkehrsträgern
überproportional belastet. Das Verursacherprinzip bei der Anlastung verkehrsbedingter Kosten ist immer noch in weiter Ferne. Es kann nicht sein, dass das sicherste und umweltverträglichste
Verkehrsmittel weiterhin vom Staat als Eigentümer so im Stich gelassen und benachteiligt wird. Die GDL will eine moderne und wettbewerbsfähige Bahn mit gut ausgebildeten und hoch motivierten
Beschäftigten. Aus diesem Grund ist eine Wende in der Verkehrspolitik notwendiger denn je. Ein flächendeckender Schienenverkehr muss aus Sicht der GDL erhalten bleiben.
Qualifizierte Aus- und Fortbildung:
Der Beruf des Lokomotivführers ist mit einer hohen Verantwortung für Menschen und Güter verbunden. Er stellt höchst Ansprüche an die Mitarbeiter. Ziel der GDL ist es
daher, dass die berufliche Aus- und Weiterbildung bei der DB AG und anderen Bahnen umfassend angelegt ist. Die GDL setzt sich deshalb für eine national und international anerkannte Fahrerlaubnis für
Lokomotivführer ein. Dabei müssen gesetzliche, technische und betriebliche Mindestnormen verankert werden, die das Führen eines Triebfahrzeuges erlauben.
Einkommen sichern und ausbauen:
Die GDL hat das Ziel, die Einkommenssituation ihrer Mitglieder zu verbessern. Die Mitarbeiter müssen leistungsgerecht entlohnt werden. Hierzu sind neue Entgeltsysteme für
das Fahrpersonal zu schaffen. Ziel dabei ist, den unterschiedlichen Anforderungen im Arbeitsleben Rechnung zu tragen und für die Beschäftigten Perspektiven für einen Aufstieg innerhalb des
Entgeltsystems zu schaffen. Das bisherige Zulagen(un)wesen muss reduziert und in ein vernünftiges Verhältnis zum Entgelt gebracht werden. Bei der DB besteht beispielsweise ein Drittel des Einkommens
aus Zulagen und Zuschlägen. Deshalb setzt sich die GDL dafür ein, dass der Anteil an Zulagen und Zuschlägen reduziert wird. Statt dessen müssen sich diese Einkommensbestandteile bei Lokführern und
dem Zugbegleitpersonal in entsprechenden Eingruppierungen wiederfinden. Die GDL fordert außerdem auch bei künftigen Tarifabschlüssen Reallohnerhöhungen statt Inflationsausgleich.
Verbesserungen bei der Arbeitszeit:
Ziel der GDL ist es, bessere Arbeitszeitbedingungen durchzusetzen. Das ist ihr mit dem Arbeitszeittarifvertag (AZTV) mit dem Arbeitgeberverband der Mobilitäts- und
Verkehrsdienstleister (Agv MoVe) auch weitgehend gelungen. Die langjähige GDL-Forderung "Anwesenheitszeit ist gleich Arbeitszeit" wurde dabei erfüllt. Außerdem wird die Schichtanzahl im
Abrechnungszeitraum auf 261 begrenzt. Auch dass die Arbeitszeit innerhalb einer Schicht am Ort des Arbeitsbeginns beginnt und endet (Schichtsymmetrie), ist ein Verdienst der GDL.